Hamburg, Germany
Ein Abend mit Lea Hopp (EXC 2020 Artist-in-Residence May 2024 & March–May 2021), Anouk Luhn und dem Textem Verlag.
At the Bottom of the Frame handelt von den Komplexitäten der Untertitelung, den Herausforderungen im Zusammenhang mit Übersetzungsprozessen und der facettenreichen Beziehung zwischen filmischen und sprachlichen Inhalten.
Die Sache nahm ihren Anfang im Frühjahr 1969 in Paris im Keller des Hotel Saint-Simon. Dort schlossen sich die Dichter Octavio Paz, Jacques Roubaud, Charles Tomlinson und Edoardo Sanguineti fünf Tage ein und schufen, in Anlehnung an eine mittelalterliche japanische Dichtform, gemeinsam einen viersprachigen Zyklus von 24 Sonetten: Renga. Paz dichtete auf Spanisch, Tomlinson auf Englisch, Roubaud auf Französisch und Sanguineti auf Italienisch, was schon im Entstehungsprozess der gemeinsamen Sache für manche Verwirrung und Schwierigkeit sorgte.
2020/21, mitten im zweiten Corona-Lockdown, mietete die Künstlerin Lea Hopp für mehrere Wochen ein Hotelzimmer in Friedenau und begann, die Unternehmung der vier Poeten mit einem neuen Protagonist:innen-Cast weiterzuspinnen, zu interpretieren, zu übersetzen. Die so entstandene Filmarbeit "Rengashis' Room" bildet den Kern und den Anlass der Publikation At the Bottom of the Frame. Über Untertitel von Lea Hopp mit Sulgi Lie und Carol O'Sullivan, die im September in der con·stel·la·tions-Reihe im Textem Verlag erscheint.
Ein Anlass, um mit der Künstlerin Lea Hopp, der Reihen-Koherausgeberin Anouk Luhn und dem Textem Verlag über die vielen Iterationen und Verwandlungsstufen des Renga-Projekts, über die Poetik von Untertiteln, Übersetzungen und Störungen in der Begegnung von Wort und Bild zu sprechen – und in den Film hineinzuschauen.